Die Rolle des unabhängigen Journalismus im Kampf gegen Desinformation

Diese Veranstaltung liegt in der Vergangenheit.

Gezielte Desinformation und orchestrierte Fake-News-Kampagnen beeinflussen weltweit zunehmend Wahlkämpfe, untergraben die freie Meinungsbildung und gefährden den gesellschaftlichen Zusammenhalt unserer liberalen Demokratien. Es steht außer Frage: ein freier und unabhängiger Journalismus spielt im globalen Kontext wachsender Desinformation eine immer entscheidendere Rolle.

Doch seit Jahren steigt weltweit die Bedrohung für Journalist*innen: Europa verzeichnete die stärkste Verschlechterung der Presse- und Meinungsfreiheit im letzten Jahrzehnt. Lateinamerika bleibt eine der gefährlichsten Regionen für Medienschaffende im internationalen Vergleich.

Trotz der bedrohlichen Entwicklung gibt es zahlreiche Beispiele für mutige Journalist*innen, die sich diesen Herausforderungen stellen – oft unter extrem erschwerten, teils lebensgefährlichen Bedingungen. Investigative Journalist*innen decken durch ihre Recherchen die Funktionsweisen und Vernetzungen rechter Netzwerke weltweit und deren Einfluss auf und Kontrolle über soziale Medien und die Verbreitung von Falschmeldungen auf. Um über die Vernetzung und damit einhergehende Gefahr berichten zu können, ist es wichtig die Narrative, Feindbilder und Diskurse der extremen Rechten zu kennen und einzuordnen zu können. Die investigative Journalistin Andrea Dip hat jahrelang vor allem zu christlichem Fundamentalismus in Brasilien recherchiert und die Methoden und Strategien rechter Bewegungen aufgedeckt. Die journalistische Initiative „Nara“, gegründet von Berta Tilmantė aus Vilnius hat sich neben investigativer Recherche das Ziel gesetzt, über Workshops in Schulen und Universitäten, die Medienkompetenz von Leser*innen zu verbessern, sodass Fake-News Kampagnen weniger Resonanz erfahren, gerade bei jungen Menschen.

Anlässlich des World Press Freedom Day 2025 wollen wir mit vier Investigativjournalist*innen aus Brasilien, Litauen, Kolumbien und Deutschland darüber sprechen, welche Bedeutung und neue herausfordernde Rolle unabhängigen Medien im Zeitalter von Desinformation zukommt:

Diskussionsfragen:

  • Was sind erfolgreiche journalistische Gegenstrategien, die in verschiedenen nationalen Kontexten Erfolg versprechen?
  • Wie können sich Journalist*innen international besser vernetzen, um Desinformation gemeinsam zu bekämpfen?
  • Welche Rolle spielt die Finanzierung von unabhängigen, investigativen Medien in diesem Kontext?
  • Wie kann faktenbasierte Meinungsbildung und die Medienkompetenz der Öffentlichkeit wieder gestärkt werden?
Schlagworte:

Event-Infos

13. Mai 2025 18:00
13. Mai 2025 19:30
Schumannstr. 8, 10117 Berlin

Veranstalter

Heinrich-Böll-Stiftung
info@boell.de
www.boell.de
Die Heinrich-Böll-Stiftung ist eine grüne politische Stiftung, die sich für nachhaltige Entwicklung, Demokratie und Menschenrechte einsetzt.