Das Forschungsinstitut für öffentliche und private Sicherheit (FÖPS) Berlin setzt seine Werkstattgespräche fort:
Der Begriff digitaler Autoritarismus stand bisher vor allem für Überwachungs- und Zensurpraktiken autoritärer Regime. Der weltweite Export dafür geeigneter Technologien sowie der Missbrauch sogenannter Spyware durch demokratisch gewählte Regierungen, auch in Europa, hat dieses Bild ins Wanken gebracht. Mit der zweiten Präsidentschaft Donald Trumps etabliert sich der digitale Autoritarismus nun inmitten einer der ältesten Demokratien. Tech-Unternehmen stehen beim Unterstützen des autoritären Um- bzw. Abbaus staatlicher Institutionen sowie bei Repressionen gegen Minderheiten an vorderster Front. Mehr noch: Führende Vertreter*innen der Tech-Industrie ergreifen offen Partei für rechtspopulistische und -extremistische Kräfte, innerhalb und außerhalb der USA.
Vor diesem Hintergrund wird die Zusammenarbeit deutscher Unternehmen und Sicherheitsbehörden mit amerikanischen Digitalkonzernen kontrovers diskutiert. Welches Gesellschaftsbild wird von einflussreichen Tech-Entrepreneuren vertreten und von ihren Technologien (z.B. Palantir) gefördert? Ist es akzeptabel, wenn Tech-Konzerne als eigenständige Player in der Weltpolitik agieren? Welche menschenrechtlichen und sicherheitspolitischen Risiken ergeben sich daraus? Lassen sich strukturelle Abhängigkeiten begrenzen und mit dem Anspruch digitaler Souveränität vereinbaren?
Dazu tragen auf dem Werkstattgespräch vor:
- Katika Kühnreich, Wissenschaftlerin und Publizistin, Sprecherin der Fachgruppe Internet und Gesellschaft der Gesellschaft für Informatik
 - Mischa Hansel, Professur für Sozialwissenschaften mit Schwerpunkt Cyber- und Informationssicherheit an der HWR Berlin.
 
Im Anschluss besteht die Möglichkeit der Diskussion.
Teilnahme ohne Anmeldung möglich. Seien Sie dabei − vor Ort am Campus Lichtenberg oder online. Die Veranstaltung wird über den Big Blue Button-Videokonferenzserver der HWR Berlin übertragen, und kann über den Button unten besucht werden.