Die Revolution, die vor über vierzig Jahren im Iran stattfand und später als „Islamische Revolution“ bekannt wurde, veränderte nicht nur das politische System, sondern auch das Schicksal von Millionen von Menschen – insbesondere das der Frauen. Das Land, das trotz politischer Beschränkungen auf dem Weg der Entwicklung und des Fortschritts war, befand sich plötzlich wieder im Rückschritt. Kurz nach der Revolution begannen Hinrichtungen, der obligatorische Hijab für Frauen wurde durchgesetzt und Freiheiten, einschließlich der Meinungsfreiheit, wurden massiv unterdrückt. Gewalt und Unterdrückung sind jedoch nicht das einzige Gesicht des Irans. Wo immer es Unterdrückung gibt, gibt es auch Widerstand. Gerade jetzt, anhand der Protestbewegung „Frau, Leben, Freiheit“ werden die Ausmaße des Widerstands deutlicher denn je. Ein großer Teil der iranischen Gesellschaft, insbesondere der Frauen, strebt nach einem freien und „normalen“ Leben. Ihr hoffnungsvoller Blick ist auf eine bessere Zukunft gerichtet, obwohl das herrschende Regime alles daransetzt, sie daran zu hindern.
In der diesjährigen Open Air Kino-Reihe werden wir reale und fiktive Protagonist:innen erleben, die einen Teil der Komplexität der iranischen Geschichte und des täglichen Lebens auf die großen Leinwand bringen.
Morgen sind wir frei
Donnerstag, 3.8.2023, 21.00 Uhr
Deutsch / German
Im Sommer 1979 verlässt Beate mit ihrer Tochter Sarah die DDR, um ihrem Mann Omid zu folgen, der nach 16 Jahren im Exil in den Iran zurückkehren kann. Zunächst gelingt es Beate, sich in ihrer neuen Umgebung zurechtzufinden und ihr Leben nach eigenen Vorstellungen zu gestalten. Doch schon bald wird ihr schönes Leben von den gewaltsamen Veränderungen im Land überschattet. Die politische Situation ändert sich drastisch, das Leben der Menschen, insbesondere der Frauen, wird stark eingeschränkt. Beate erkennt die Gefahren, die diese Entwicklung für ihre Familie mit sich bringt, während Omid weiterhin an die Revolution glaubt. Die Geschichte von „Morgen sind wir frei “erzählt von Beates schmerzlicher Erfahrung, dass die Revolution ihre eigenen Kinder frisst.
Deutschland 2019, 90 Min., R: Hossein Pourseifi, D: Katrin Roever, Reza Brojerdi, u.a.
„‚The revolution eats its children’“ is a quote from the French Revolution. ‚Tomorrow we are free’ is the dramatic story of a woman who experiences the historical truthfulness of this quote in the most painful way.“ Das Erste