Im Rahmen einer lokalen Initiative für Menschen mit Migrationshintergrund, die in der Wesermarsch sesshaft geworden sind, führt das Hermann-Ehlers-Bildungsforum Weser-Ems der Konrad-Adenauer-Stiftung einen zweitägigen Workshop zum Thema Kommunikationsstrategien durch. Hierbei soll es Interviewschulungen, Übungen zur Moderation von Gesprächen und um operativ aufmerksame Kommunikation gehen.
Durch das Stellen von Fragen kann man bereits bestimmte Antworten provozieren, ausschließen oder triggern: Wenn ich frage, ob jemand ETWA noch Hunger hat, ist die Hemmschwelle, nach einer weiteren Portion zu fragen deutlich höher, als wenn ich frage, WAS jemand noch wolle. Solche „Rahmungen“ (Frames) ergeben sich aus jeder Fragestellung, und eine Sensibilisierung für diese Belange und Handlungskompetenz im bewussten Umgang damit unter anderem in der genannten Hinsicht ist Ziel der Interviewschulung.
Innerhalb von Gesprächen ergibt sich in leitender Funktion stets der Spagat zwischen der Öffnung für die Vorstellungen der Teilnehmer und der Notwendigkeit der Fokussierung auf den avisierten Themenbereich. Wie eine solche Moderation elegant und niedrigschwellig gelingen, aber auch im Konfliktfall sicher und zielorientiert ihrer Aufgabe gerecht werden kann, ist Teil der Moderationsschulung.
Im dritten Teil wird es eine Einführung in die Dialektik geben. Dabei soll aufgezeigt werden, wie ein demokratisch-rationaler Kommunikationsmodus durchgesetzt werden kann, um einerseits belastbare Erkenntnisse zu generieren und andererseits auf Manipulation, Hate Speech, Nicht-Faktisches usw. sach-, kontext- und adressatengerecht reagieren zu können.
In allen Bereichen ist es Absicht des Workshops, praxisnah zu arbeiten und dabei theoriegestützt und konzeptuell sicherheitsstiftend transferfähige Erkenntnisse zu generieren.“