
10 Jahre Rana Plaza: Weckruf für unternehmerische Sorgfaltspflicht weltweit?
Am 24. April 2013 stürzte der Gebäudekomplex Rana Plaza ein. Über 1100 Menschen starben und mindestens doppelt so viele wurden schwer verletzt. In Rana Plaza ließen deutsche, europäische und US-amerikanische Unternehmen produzieren. Die Tragödie stieß international eine längst überfällige Debatte über unmenschliche Arbeitsbedingungen, Ausbeutung und Verantwortlichkeiten von Unternehmen und Staaten an.
10 Jahre nach der Katastrophe hat sich einiges in Bangladesch und weltweit getan. Dank des bangladeschischen ACCORDs sind zahlreiche Fabriken im Land sicherer geworden und zählen heute zu den modernsten in der Textilindustrie. Nach intensiven Ringen gibt es nun auch in Pakistan einen ACCORD. 2017 verabschiedete Frankreich als erstes europäisches Land eine umfassende Gesetzgebung zur menschenrechtlichen Sorgfaltspflicht von Unternehmen. Auch in Deutschland gilt seit diesem Jahr das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz. Und in Europa wird derzeit über die Einführung eines EU-Lieferkettengesetz diskutiert.
Wir möchten diese Entwicklungen zum Anlass nehmen und folgende Fragen mit unseren geladenen Expert_innen aus Politik, Wirtschaft, Gewerkschaften und Zivilgesellschaft sowie Ihnen diskutieren:
- Wo steht Bangladesch heute? Welche Erfolge und welche Herausforderungen gibt es?
- Wurden die richtigen internationalen Konsequenzen seitens Politik und Wirtschaft aus Rana Plaza gezogen?
- Welche Möglichkeiten und welchen Schutz bieten bereits existierende Lieferkettengesetze tatsächlich?
- Und wie muss ein EU-Lieferkettengesetz für Unternehmen aussehen, damit es Menschenrechte und Umwelt weltweit schützt?
Wir freuen uns diese und weitere Fragen mit Ihnen am 10. Mai 2023 von 15.00 – 18.00 Uhr in der FES Berlin zu diskutieren. Wenn Sie digital teilnehmen möchten, schicken Sie bitte eine Nachricht an melanie.glinicke@fes.de, um die Zoom Zugangsdaten zu erhalten.