Seit den Massenprotesten nach den gefälschten Präsidentschaftswahlen 2020 verfolgt das Regime von Aljaksandr Lukaschenka oppositionelle Kräfte in Belarus härter denn je. Demokratische Bewegungen in der Gesellschaft werden im Keim erstickt und Regimekritiker inhaftiert, darunter auch der Ehemann von Sviatlana Tsikhanouskaya und ihre Mitstreiterin Maria Kalesnikava. Das belarusische Regime ist wirtschaftlich und politisch stark von Russland abhängig und unterstützt Russland logistisch in seinem Aggressionskrieg gegen die Ukraine. Unter dem imperialistischen Einfluss Wladimir Putins verliert Belarus weiter an Unabhängigkeit.
Als international anerkannte Anführerin der belarusischen Demokratiebewegung arbeitet Sviatlana Tsikhanouskaya mit ihrem Übergangskabinett seit 2020 aus dem Exil in Litauen und ruft die internationale Gemeinschaft zur Solidarität mit der belarusischen Opposition auf. Im März 2023 wurde Tsikhanouskaya in Abwesenheit zu 15 Jahren Haft verurteilt. Die Anklage lautete unter anderem auf „Hochverrat“ und „Verschwörung zum Sturz der Regierung“.
Sviatlana Tsikhanouskaya stellt sich klar gegen den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine und plädiert für die Differenzierung zwischen der belarusischen Gesellschaft und dem belarusischen Regime als Co-Aggressor des Kremls. Sie fordert die Freilassung der mittlerweile 1.450 politischen Häftlinge und Neuwahlen in Belarus. 2022 wurde sie für ihren „Mut und Einsatz für Freiheit und Demokratie“ mit dem Internationalen Karlspreis ausgezeichnet.
Mit der 17. Berliner Rede zur Freiheit setzt Sviatlana Tsikhanouskaya ein Zeichen für Demokratie in Belarus unter den Bedingungen des russischen Krieges gegen die Ukraine.