Deutsche Identität(en)“ – das ist für unsere Gesellschaft aus guten Gründen kein leichtes Thema. Zugleich gibt es starke Argumente dafür, bewusster und öffentlich darüber zu sprechen, was unser demokratisches Deutschland ausmacht: wie etwa Zukunftspessimismus, eine vielfältiger werdende Bevölkerung, das Erstarken illiberaler Kräfte und die Frage nach Deutschlands Rolle in der Welt. Brauchen wir (neue) positive und verbindende Selbstverständnisse für unser pluralistisches Land?
Um diesen Fragen nachzugehen, haben wir von More in Common von Mai bis Juli 2025 gemeinsam mit unserem Forschungspartner Verian über 2.000 Menschen aus der erwachsenen deutschsprachigen Wohnbevölkerung qualitativ und quantitativ befragt. Uns interessierten die Selbst- und Deutschlandbilder der Menschen, was ihnen Halt und Orientierung in dieser Gesellschaft gibt, und welche Zukunftsbilder für unser Land sie teilen.
Die Ergebnisse zeigen: Viele Menschen in Deutschland haben ein grundsätzlich positives Verhältnis zum Land, fürchten aber derzeit um dessen Substanz. Viele wünschen sich ein besonders leistungsfähiges, verlässliches und sozial absicherndes Deutschland, das demokratisch ist und für die Menschen etwas bewegt. Zugleich wird deutlich: Fragen von Zugehörigkeit und Wandel sind komplex – hier kommt es ganz besonders auf die Stärkung unserer gesellschaftlichen Aushandlungsfähigkeit an. Es geht um Zukunftsgespräche.
Unsere Erkenntnisse möchten wir vorstellen und gemeinsam einordnen. Welche Selbstbilder prägen uns in diesem Land? Wo entstehen Spannungen und wo liegt verbindendes Potenzial? Und wie können Politik, Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Medienarbeit dazu beitragen, neue gemeinsame Perspektiven zu schaffen?