Globale Abhängigkeiten – Neue Allianzen zwischen Russland, China und Co?

Diese Veranstaltung liegt in der Vergangenheit.

Die Abhängigkeit Europas, in besonderem Maße Deutschlands, von russischen Rohstoffen – allen voran Erdöl, Erdgas und Steinkohle – tritt mit Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine und den darauffolgenden wirtschaftlichen Sanktionen und weiteren Wirtschafts- und Handels-Einschränkungen offen zu Tage. Während in Deutschland vehement für oder gegen ein Importstopp von Öl und Gas aus Russland gerungen wird, geht der Blick viel zu selten auf die Entwicklungen außerhalb von Europa. Ein Blick in den Globalen Süden lässt erahnen: Rohstoffe können eine Waffe für die Neuordnung globaler Strukturen sein.

Schon vor dem Angriffskrieg waren die wirtschaftlichen Abhängigkeiten vieler afrikanischer wie lateinamerikanischer Länder von Russland und China enorm. Der russische Krieg gegen die Ukraine, der in wirtschaftlicher Perspektive die Zerstörung der ukrainischen Wirtschaft, Sanktionen gegen Russland und ausfallende Lieferketten nach sich zieht, wird im Mittleren Osten, in der Mittelmeer-Region und in Afrika massive Konsequenzen verursachen. Nahrungskrisen können die Regionen um das Mittelmeer stark unter Druck setzen; u.a. sind Libanon, Libyen, Algerien, Tunesien und Ägypten von den Kornkammern der Ukraine und Russlands abhängig. In Mexiko drohen enorme Ernteausfälle, da der Dünger zu großen Teilen aus der Ukraine und Russland kommt. Die Verteuerung und die verminderte Verfügbarkeit von Gas, Öl und Nahrungsmitteln können Länder des Globalen Südens in neue Abhängigkeiten treiben – insbesondere mit China, das am stärksten von der Abschottung Russlands auf den globalen Märkten profitiert. Aber auch die Türkei und Länder des Nahen und Mittleren Ostens können als Öl- und Gaslieferanten global gesehen an Einfluss gewinnen.

Ziel des Seminars ist es, aktuelle Beziehungsgeflechte und wirtschaftliche Abhängigkeiten zwischen Russland, China und Ländern des Globalen Südens zu untersuchen und zu analysieren. Werden autoritäre Regime wie Russland und China ihre Rohstoffe und teilweise ihre Monopolstellungen dafür einsetzen, um neue Allianzen zu schmieden? Dabei soll der Blick auch auf Deutschland und Europa gerichtet und untersucht werden, welche Maßnahmen geplant sind, um diesen Entwicklungen entgegenzuwirken. Darüber hinaus möchten wir auch einen Blick in die Vergangenheit werfen, die im Globalen Süden stark durch europäische Kolonialgeschichte geprägt ist, um aktuelle Verhältnisse und Beziehungen besser analysieren und verstehen zu können.

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Event-Infos

1. April 2024 14:45
5. April 2024 18:00
Am Aspensteinbichl 9-11, 82431 Kochel am See

Veranstalter

Georg-von-Vollmar-Akademie e. V.
info@vollmar-akademie.de
Die Georg-von-Vollmar-Akademie e.V. ist eine Bildungsstätte der politischen Erwachsenenbildung in Kochel am See. Soziale Demokratie, Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität: Diesen Grundwerten fühlen wir uns verpflichtet.