Online-Seminar | Hinweisgeberschutz in NGOs

Diese Veranstaltung liegt in der Vergangenheit.

Whistleblower*innen stärken unsere Demokratie und unseren Rechtsstaat – sie wenden oft großen Schaden von der Bevölkerung oder einzelnen vulnerablen Gruppen ab. Dabei gehen Whistleblower*innen in der Regel persönliche Risiken ein – vom Jobverlust, über Reputationsschäden, bis hin zum finanziellen Ruin oder schwerwiegenden rechtlichen Konsequenzen. Um Whistleblower*innen zu schützen, hat die EU 2019 eine Whistleblowing-Richtlinie verabschiedet. Der Bundestag setzt diese Richtlinie aktuell in deutsches Recht um.

Wistleblowing – auch ein Thema für die Zivilgesellschaft?

Mit Umsetzung der EU-Richtlinie werden künftig große zivilgesellschaftliche Organisationen (ab fünfzig Mitarbeitenden) dazu verpflichtet, interne Meldestellen für Whistleblowing einzurichten. Für alle Organisationen gilt u.a. das Verbot von Repressalien: Whistleblower*innen dürfen keine Nachteile erleiden, wie z.B. Kündigungen oder Mobbing. Darüber hinaus sollten Vereine auch auf freiwilliger Basis aktiv werden und Zivilcourage innerhalb der eignen Organisation proaktiv fördern. Strukturelle Maßnahmen zum Schutz von Whistleblower*innen sind ein zentraler Baustein guter Organisationsführung. Die Zivilgesellschaft sollte mit gutem Beispiel vorangehen – denn Machtmissbrauch kommt in allen Teilen der Gesellschaft vor.

Transparency Deutschland hat sich gemeinsam mit der GFF und weiteren Partnern einer Whistleblowing Policy verpflichtet, die als Leitfaden für zivilgesellschaftliche Organisationen dienen kann. Die Policy wird zeitnah veröffentlicht und dann auf der Webseite von Transparency Deutschland abrufbar sein.

David Werdermann, Verfahrenskoordinator bei der Gesellschaft für Freiheitsrechte, Rechtsanwalt und Sachverständiger des Rechtsausschusses für das Hinweisgeberschutzgesetz, präsentiert im kostenfreien Seminar, was zivilgesellschaftliche Organisationen in der Praxis tun können und ggf. auch müssen, um einen angemessenen Umgang mit Whistleblowing sicherzustellen.

Agenda

  1. Begrüßung (Maren Wagner, Transparency Deutschland)
  2. Kurze Einführung: Stand der Umsetzung der EU-Whistleblowing-Richtlinie (Enno Coordes, Transparency Deutschland)
  3. Hinweisgeberschutz in NGOs – Vortrag, Fragen, Diskussion (David Werdermann, GFF)
Schlagworte:

Event-Infos

5. Dezember 2022 10:00
5. Dezember 2022 12:00

Veranstalter

Transparency International e.V.
office@transparency.de
+49305498980
Transparency International Deutschland e.V. (kurz: "Transparency Deutschland") arbeitet deutschlandweit an einer effektiven und nachhaltigen Bekämpfung und Eindämmung der Korruption. Dazu müssen Staat, Wirtschaft und Zivilgesellschaft zusammenarbeiten und Koalitionen bilden. Transparency Deutschland ist gemeinnützig und politisch unabhängig.