Hitler, Franco, Mussolini, Stalin – die Diktatoren in Europa Anfang des 20. Jahrhunderts. Diese Männer haben damals maßgeblich die Politik und das Weltgeschehen mitbeeinflusst. Doch wie schaut die Erinnerungskultur heute in Bezug auf die damaligen faschistischen wie kommunistischen Diktaturen aus? In Deutschland zum Beispiel wird der Nationalsozialismus seit dem Anfang der 1980er vermehrt aufgearbeitet, gar als „Weltmeister des Erinnerns“ wird das Land bisweilen bezeichnet. Im Vergleich dazu wurde in Spanien erst in den 2000er angefangen, die Herrschaft Francisco Francos gesellschaftlich zu bearbeiten – und trotzdem wirkt auch heute noch die Glorifizierung des damaligen Diktators nach.
Wir wollen in diesem Seminar die verschiedenen Erinnerungskulturen in Deutschland, Italien, Spanien und Russland beleuchten und uns anschauen, wie die diktatorischen Regime aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts heute und im Laufe der Zeit aufgearbeitet wurden. Denn eine Aufarbeitung der Geschichte ist ein wichtiger Bestandteil für die Prävention, um neue Diktaturen zu verhindern und die Demokratie und das Demokratieverständnis in der Bevölkerung zu fördern und zu erhalten.