Im Jahr 1781, seinem 57. Lebensjahr, veröffentlichte Immanuel Kant sein Hauptwerk, die „Kritik der reinen Vernunft“ (KrV). Als erkenntnistheoretische Grundlage von Kants Philosophie ist die „Kritik der reinen Vernunft“ nichts weniger als eine Kritik des menschlichen Erkenntnisvermögens an sich selbst.
Welchen Einfluss hat unsere Wahrnehmungs- und Denkweise auf den Gegenstand, der uns in Wahrnehmung und Denken erscheint? Wie und auf welche Weise weicht unsere Erkenntnis davon ab, wie die „Dinge an sich“ sind? Diesen erkenntniskritischen Blickwechsel weg von den Dingen und hin auf die menschliche Perspektive als Voraussetzung ihres Erscheinens bezeichnet Kant als „kopernikanische Wende“.
Der Vortrag wird zunächst das intellektuelle Milieu zu Kants Zeit rekonstruieren, um daran anschließend Kant als genialen Denker von Bedingtheit und Perspektive zu zeigen. Dadurch soll Kant als Wegbereiter unserer heutigen Denkweise und Gründervater der Moderne verständlich werden. Im Grunde sind wir alle Kantianer und im Grunde haben wir alle Kants „Kritik der reinen Vernunft“ schon verstanden.
Johannes Bungenstab, Jahrgang 1994, ist in Hannover geboren und aufgewachsen. Nach dem Abitur studierte er „Philosophie, Kulturreflexion und kulturelle Praxis“ an der Universität Witten/Herdecke. Gegenwärtig lebt und arbeitet Bungenstab in einem kleinen Ort nahe der ostfriesischen Nordseeküste. Gerade interessiert ihn besonders die Philosophie Hans Blumenbergs, über den er seine Doktorarbeit schreibt.
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