Konzert: Die KRIEGSFIBEL

Diese Veranstaltung liegt in der Vergangenheit.

Das Konzert „Die Kriegsfibel“, zu dem wir Sie herzlich einladen, bringt uns mit künstlerischen Mitteln eine zutiefst menschliche und hochaktuelle Thematik näher: Aus den Erfahrungen des Krieges lernen und neue Kriege verhindern.

Mit diesem Konzertabend wollen wir mit Ihnen des Ausbruchs des Ukraine-Kriegs im Februar letzten Jahres gedenken und Fragen zum modernen Umgang mit multimedialer und digitaler Kriegsberichterstattung und ihrer Rezeption stellen.

Die Bühnenpräsentation verbindet in der Intensität der Live-Performance Texte, Klänge und Bilder miteinander.

1955 – Brechts Kriegsfibel erscheint: 69 vierzeilige Verse zu Bildern des Krieges. Seit 1939 hatte er unregelmäßig Fotos aus Zeitungen oder Zeitschriften ausgeschnitten und an den „Fotoepigrammen“ gearbeitet. Eine intensive, bewegende und auch kritische Darstellung des Krieges, die Hanns Eisler später in Teilen vertonte.

2022 – Ein neuer Krieg in der Ukraine, in Europa. Dimension und Ausgang sind noch nicht absehbar. Anders als zu Brechts Zeiten, als Zeitungsmeldungen „nur“ täglich erschienen, sind der Krieg und seine Bilder „begreifbar“ geworden. Wir haben ihn in der Hosentasche verfügbar, mit nur wenigen Klicks ist man mitten im Geschehen, kann nahezu „live“ und in Farbe dabei sein. News im Sekundentakt, Kommentarschlachten auf Social Media, Doomscrolling, Fake News; aber auch: einende Hashtags globaler Solidarität und neue Dimensionen internationaler Spendenbereitschaft.

Was macht die Überverfügbarkeit von Kriegs- und Krisen-Bildern mit uns? Stumpfen wir ab? Ist das eine neue „Qualität“ des modernen Krieges? Können wir die Bilder noch einordnen und verarbeiten, (wie) werden sie handlungsimmanent? Und schließlich: Was geschieht, wenn man die künstlerische Idee der Kriegsfibel in die heutige Bilderflut übersetzt?
Mit diesen und anderen Fragen sind neue Fotoepigramme entstanden und vertont worden, die eine „Kriegsfibel re: loaded“ ergeben und damit Fragen zum modernen Umgang mit multimedialer und digitaler Kriegsberichterstattung und ihrer Rezeption aufwerfen.

Sie werden im Programm durch einige Songs aus der Kriegsfibel von Hanns Eisler und Bertolt Brecht ergänzt.

Und über allem steht die – in diesen Zeiten wieder aufflammende – Frage nach der Rechtfertigung von Kriegen und damit ein Bezug zu Brechts auch heute noch nachklingender Mahnung: „…die Herren schelten selten, der Völker unerklärliche Geduld.“

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Event-Infos

2. März 2023 19:00
2. März 2023 20:30
Hiroshimastraße 17, 10785 Berlin

Veranstalter

Friedrich-Ebert-Stiftung
stefanie.elies@fes.de
+4930269357317
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