Rechte Geschichtsmythen

Diese Veranstaltung liegt in der Vergangenheit.

Rechtspopulistische und rechtsradikale Kräfte nutzen zunehmend Geschichte, um ihre Weltsicht zu stützen. In Deutschland, Europa und weltweit versuchen sie, verklärte Bilder der Vergangenheit und nationalistische Mythen zu etablieren. Geschichte soll nationale Größe zeigen und ein identitätsstiftendes Wir-Gefühl erzeugen – eines, das häufig auf Ausgrenzung, autoritären Werten und traditionellen Geschlechterrollen beruht.

Für die Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft stellt das eine ernste Herausforderung dar, denn demokratische Akteur*innen sollen Antworten auf diese Umdeutungen von Geschichte formulieren. Umso wichtiger ist es, dass sie selbst Geschichte als gestaltbaren, politischen Raum begreifen.

Am 8. September, um 19:00 Uhr lädt die Heinrich-Böll-Stiftung zusammen mit dem Leibniz-Forschungsverbund „Wert der Vergangenheit” und der Max Weber Stiftung zum Austausch über die politische Kraft von Geschichte im Kontext des anhaltenden Rechtsrucks und ihre Bedeutung für die Demokratie ein.

Im Zentrum stehen folgende Fragen:

  • Welche Rolle spielen Geschichte und rechter Geschichtsrevisionismus derzeit in Politik und Öffentlichkeit?
  • Wo zeigen sich Unterschiede – etwa zwischen Ost- und Westdeutschland oder zwischen verschiedenen Ländern?
  • Wie können demokratische Akteur*innen und Institutionen auf den Geschichtsrevisionismus von rechts reagieren?
  • Erleben wir eine neue Politisierung der Geschichte – und wenn ja, welche Risiken und Chancen bringt sie mit sich?
  • Welche Bedeutung hat Geschichte für die demokratische Kultur?

 

Programm

Begrüßung

  • Jan Philipp Albrecht, Vorstand der Heinrich-Böll-Stiftung

Keynote „Geschichtsrevisionismus heute”

  • Volker Weiß, Historiker und Journalist

Podiumsdiskussion

  • Frank Bösch, Historiker und Direktor des Leibniz-Zentrums für Zeithistorische Forschung Potsdam
  • Constanze Itzel, Direktorin des Hauses der Europäischen Geschichte, Brüssel
  • Katja Meier, Mitglied des Sächsischen Landtages und ehemalige Sächsische Staatsministerin der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung, Bündnis 90/Die Grünen
  • Volker Weiß, Historiker und Journalist

ModerationChristine Watty, Redaktionsleiterin und Moderatorin bei Deutschlandfunk Kultur, Berlin

Anmeldung

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Die Veranstaltung findet im Rahmen der internationalen Fachkonferenz „Re- | Visions of History in Right-Wing Populism and the Far Right. European and global perspectives“ statt, die der Leibniz-Forschungsverbund „Wert der Vergangenheit” und Institute der Max Weber Stiftung zusammen mit der Heinrich-Böll-Stiftung organisieren.

Event-Infos

8. September 2025 19:00
8. September 2025 21:00
Schumannstr. 8, 10117 Berlin

Veranstalter

Heinrich-Böll-Stiftung
bartusch@boell.de
03082534257
Die Heinrich-Böll-Stiftung ist die grüne politische Stiftung. Sie steht für grüne Ideen und Projekte, ist eine reformpolitische Zukunftswerkstatt und ein internationales Netzwerk. Wir arbeiten mit über hundert Partnerprojekten in mehr als 60 Ländern zusammen und unterhalten derzeit Büros in über 34 Ländern.