Streit ums Politische. Heinz Bude im Gespräch mit Armin Nassehi: Wie steht es um Linkes Denken, das sich nicht in der bloßen Geste einer imaginierten Alternative erschöpfen will? »Einfach links« sein ist nicht nur ziemlich schwierig geworden, vielmehr kann linkes Leben auch eine komplette Selbsttäuschung darstellen. Gleichzeitig gleichen sich die Projekte der Extremen Rechten und Linken zunehmend. Und dennoch ist die Links-Rechts-Unterscheidung nach wie vor begrifflich notwendig und wirksam. Der politische Streit der Gegenwart scheint sich sogar darum zu organisieren: Linkes Handeln gestaltet sich als Verteidigung progressiver Errungenschaften und Kampf gegen Rechts. Armin Nassehi: »Anders Weitermachen«. Oftmals setzen Linke zur großen Geste an und riskieren dabei, ihre Kraft in der Imagination einer Alternative zu erschöpfen. Zugleich widersprechen die Umstände dermaßen einer hoffnungsfrohen Großen Erzählung, dass die Mutlosigkeit, keine Große Transformation mehr zu denken, gefährlich um sich greift. Vielleicht kommt es also auf ein Denken an, das kleine Schritte groß und zugleich große Schritte klein machen kann? Zum Abschluss der Reihe »Einfach links« spricht Heinz Bude mit dem Soziologen Armin Nassehi darüber, wie es ohne Zutun weitergeht und wie man dabei selbst weitermacht. Was bedeutet linkes Handeln jenseits einer Verteidigung progressiver Errungenschaften?
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