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Digitales Deutschland: Günther Oettinger

BerlinIMG_1487 Kopie/ 15.02.2016: Am Montagabend lud die Microsoft Deutschland Repräsentanz Unter den Linden zu einer neuen Ausgabe der Veranstaltungsreihe „Digitales Deutschland“. Dieses Mal war als hochkarätiger Podiums-Gast Günther Oettinger geladen. Eröffnet wurde die ausgebuchte Veranstaltung an der etwa 300 Gäste, darunter Bundestagsabgeordnete, Diplomaten und Verbandsvertreter, teilnahmen, von Microsoft Deutschland Chefin Sabine Bendiek. In Bezug auf den digitalen Wandel verkündete die seit Beginn diesen Jahres an der Spitze des Konzerns in Deutschland stehende optimistisch: „Wenn wir es richtig machen, ist ein neues Wirtschaftswunder möglich”. Nach einer einleitenden Präsentation des Chief Legal Officer der Microsoft Corporation, Brad Smith President, die mit viel amerikanischem Charme und einer Mischung aus Information und Unterhaltsamkeit überzeugte, betrat Oettinger die Bühne und beantwortete die Fragen des Verlegers Dr. Wolfram Weimer.

Während des Podium-Interviews nimmt Oettinger kein Blatt vor den Mund: Als größte Digitalwirtschaft-Baustellen der EU sieht er die europäische Industriepolitik, den digitalen Binnenmarkt und das einem Flickenteppich gleichende Mobilfunknetz innerhalb der Union. Auch deutsche Universitäten, besonders die technischen, nimmt er hart in die Kritik. Um den Anschluss in der digitalen Industrie nicht zu verpassen müsse man über neue Finanzierungsmodelle für Universitäten nachdenken, Studiengebühren dürften kein Tabu mehr sein.

Als EU-Kommissar für digitale Wirtschaft und Gesellschaft soll Günther Oettinger Europas Digitalisierung vorantreiben. Dazu muss man Europäer mit Leib und Seele werden: “Wer nach Brüssel reist, muss Europäer werden oder daheim bleiben”, erklärte Oettinger den Gästen. Zur aktuellen Lage der Union meinte er: “Das europäische Projekt ist erstmals in Gefahr“. Oettinger warnte vor dem wachsenden Einfluss rechts- und linkspopulistische Kräfte in Europa, welche die Stabilität der Union gefährden. Für die Kanzlerin hatte der ehemalige Ministerpräsident Baden-Württembergs nur lobende Worte übrig und verteidigte deren Politik in der Migrationskrise. Als Gegenentwurf zur populistischen Mobilisierung in Europa sei es wichtig für Deutschland dauerhaft eine stabile Regierung zu haben konkludierte er.

Media and the Politics of Transformation in the Arab world and Asia

Berlin/11.12.15: Während sich deutsche Politiker darüber unterhalten, welche Auswirkungen die Digitalisierung auf die Gesellschaft und das ‘Politikmachen’ in Deutschland hat, sind soziale Netzwerke in anderen Teilen der Welt ein Katalysator für bottom-up-Bewegungen mit dem Ziel, politischen Umbruch zu erreichen. Um die Verwendung verschiedenster Medien ging es im Workshop “Media and the Politics of Transformation in the Arab world and Asia”, organisiert von der FU Berlin. PhD Kandidaten der FU diskutierten mit renommierten Professoren internationaler Universitäten über Nutzung und Effekt verschiedenster Kommunikationsmöglichkeiten auf Gruppen wie Tunesische Frauenrechtlerinnen, Palästinische Aktivisten und die türkische Bevölkerung insgesamt.

Obwohl in Deutschland hoch gelobt und für wichtig befunden, scheint der Einfluss der sozialen Netzwerke auf Aktivisten in arabischen Ländern weniger groß als man annehmen könnte. Zwar erhalten Gruppen mehr Aufmerksamkeit durch Internetauftritte wie Blogs oder Websites, allerdings ist Aufmerksamkeit per se nicht ausreichend, um Veränderung herbeizuführen. Die Forscher fanden vielfach Klick-Aktivisten, die nur Dinge liken oder Profilbilder ändern, sich aber an Aktivitäten, die physische Aktivität erfordern, nicht beteiligen. Auch haben speziell palästinensische Aktivisten sowie Frauenrechtler das Problem, dass sie digital von einer Diaspora dominiert werden, die andere Ziele verfolgt als sie selbst. So gab und gibt es große Kontroversen über das Tragen von Kopftüchern, obwohl Aktivistinnen in den betroffenen Ländern selbst dieses Thema als unwichtig empfinden und sich auf Probleme wie Gewalt gegen Frauen konzentrieren möchten.

Trotzdem sollte man, so das Fazit, die Wichtigkeit der neuen Kommunikationsmöglichkeiten für politische Aktivisten nicht unterschätzen. Es ist wahrscheinlich, dass sich besser organisierte Strukturen herausbilden und auch der Austausch verbessert wird. Nicht nur bezogen auf politische Strukturen in Deutschland darf man also gespannt sein, wie die Technologisierung unsere Welt verändern wird.

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Vom Glanz und Elend der digitalen Kommunikation

Berlin, 01.12.15/ Die Konrad-Adenauer-Stiftung und die Norbert-Lammert-Stiftung luden am ersten Dezemberabend zu einer Diskussion über politische Kommunikation in den digitalen Medien. Ein brandaktuelles und notwendiges Diskussionsthema, wie Norbert Lammert in seiner Rede betonte. Denn die Erfindung des Internets sei zwar so bedeutend für die Kommunikation wie die Erfindung des Buchdrucks, die politische Kommunikation über die neuen Kanäle stecke jedoch immer noch in den Kinderschuhen.

In der Zukunft können soziale Medien dazu beitragen, Politik interessanter und transparenter zu gestalten, indem sie den Menschen Einblicke in die Arbeitsweise der Politiker geben und die Kommunikation zwischen Bürgern und Politikern beschleunigen. Staatssekretärin Dorothee Bär nutzt schon heute die vielfältigen Möglichkeiten und twittert über Politisches genauso wie über ihre Liebe zum FC Bayern.

Momentan sei der Einfluss der digitalen Kommunikation allerdings noch schwer zu bewerten, so unter anderem der Social Media Forscher Christoph Neuberger. Große Akteure wie die öffentlich-rechtlichen Fernsehsender seien auch im Internet die Primärquelle für Informationen. Darunter würden die Vielfalt der Meinungen und die Transparenz leiden. Auch die Gesprächskultur im Netz sei ein Aspekt, mit dem wir uns zukünftig intensiv befassen werden müssen.

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#Digikon15 in der Friedrich-Ebert-Stiftung

Berlin/24.-25.11.2015: Die viel beschworene Digitalisierung der Gesellschaft wird zu immer größeren Stützpfeilern unserer Wirtschaft. Sie wird unser Leben dauerhaft und umfangreich verändern. Trotzdem ist die Netzpolitik immer noch ein Nischenthema und entscheidet keine Wahlkämpfe. Darüber waren sich die Referenten und Teilnehmer der zweitägigen Konferenz #Digikon15 in der Friedrich-Ebert-Stiftung einig.

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Die #DigiKon15 sollte dazu beitragen, die Veränderungsprozesse durch die Digitalisierung zu verstehen, Chancen und Risiken aufzuführen und den Themenkomplex sozialdemokratisch – nach Gesichtspunkten der Teilhabe und Ungleichheit – zu analysieren. Auf der zweitägigen Konferenz traten nicht nur prominent besetzte Panels, unter anderem mit Kurt Beck, Andrea Nahles, Gerd Billen und Markus Beckedahl zusammen, sondern darüber hinaus leiteten 80 Referenten Diskussionsforen zu vielfältigen Themen. Diese reichten von Datenschutz über politische Bildung bis zu Journalismus und Social Media Campaigning.

Die meisten Teilnehmer und Referenten standen dem Thema Digitalisierung positiv gegenüber. Statt die Risiken zu thematisieren, betonten sie vor allem die vielfältigen Chancen. So erhöhe eine vernünftige digitale Infrastruktur die Wirtschafts- und Innovationskraft. Zudem werde die heutige junge Generation vornehmlich in Berufen arbeiten, die es heute noch gar nicht gebe.

Kritische Töne schlug netzpolitik.org-Chefredakteur Markus Beckedahl an: Statt den Bürgern mehr Freiheiten zu gewähren, würden Überwachungsmechanismen zunehmend gestärkt. Zudem übe sich die Politik insbesondere beim Thema Netzneutralität nicht genug in Zurückhaltung.

Fazit des Kongresses: Zwar ist schon viel geschafft, Deutschland muss sich jedoch viel intensiver mit den gesellschaftlichen Veränderungen durch die Digitalisierung beschäftigen. Nur so kann das Land seine starke Position im internationalen Wettbewerb halten.

Telefónica eröffnet neue Hauptstadtrepräsentanz

Berlin/14.10.2015: Telefónica in Deutschland hat am 14.10.15 seine neue Hauptstadtrepräsentanz eröffnet. Die historischen Kaiserhöfe Unter den Linden waren dabei der Schauplatz einer hochrangig besetzten Debatte über die Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung. Zuerst wurde im Telefónica BASE_camp diskutiert, bevor die 200 geladenen Gäste die neue Telefónica Digital Lounge in der vierten Etage bei einem Empfang kennenlernen konnten.

Telefónica gestaltet die digitale Transformation nicht nur als Unternehmen, sondern stellt sich auch der öffentlichen Debatte über die Zukunft der digitalen Welt und des gesellschaftlichen Zusammenlebens. Dafür ist Berlin als Standort besonders gut geeignet.

“Als Telefónica in Deutschland wollen wir gemeinsam mit allen politischen und gesellschaftlichen Kräften dazu beitragen, dass die digitale Revolution als Reform abläuft und ein Erfolg für die ganze Gesellschaft wird,“ sagte Thorsten Dirks am Ende der Diskussion. „Wir sind bereit für diesen Dialog.“

Das spiegelte auch der Abend wider, bei dem Telefónica seinen Anspruch unterstrich, neben seinem Vorangehen bei der digitalen Transformation auch den Dialog über die Ziele und Regeln dieses gesellschaftlichen Prozesses aktiv mitzugestalten.

Digitalisierung: Wachstum durch Innovation

Den Startschuss gab die Podiumsdiskussion: Europa könne die Wachstumslücke zu den USA nur schließen, wenn die digitale Technologie konsequenter genutzt werde, sagte Clemens Fuest, Präsident des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung.

Die Digitalisierung dürfe dabei nicht nur als Risiko gesehen werden, denn das lähme die Innovation in Deutschland, mahnte Paul Ziemiak, Vorsitzender der Jungen Union. Allerdings dürfe daraus kein Zwang für den Einzelnen entstehen, bei allen Innovationen mitmachen zu müssen, forderte der ehemalige Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche, Wolfgang Huber. Es müsse auch endlich eine klare Trennung zwischen privater und öffentlicher Sphäre im digitalen Leben definiert werden.

Telefónica: Bereit für den Dialog

Während sich die Debatten vor Publikum weiterhin im Telefónica BASE_camp abspielen werden, bietet die neu eröffnete Telefónica Digital Lounge ein Umfeld für fachliche Diskussionen, die abseits der Öffentlichkeit stattfinden. Sie dient für den Gedankenaustausch mit Entscheidern aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft.

Kaum ist die Eröffnungsfeier vorbei, stehen auch schon die nächsten Höhepunkte an. Diese können Sie unserem politcal.de Portal entnehmen.

Link zur Veranstaltung: http://www.basecamp.info/event/

degepol lunch debate zum “Digitale Hauptstadtbüro” der METRO GROUP

Berlin/22.07.15: Erfolgreiches und professionelles Lobbying ist transparent, partizipativ und zunehmend digital verankert

Im Rahmen einer lunch debate hat die de’ge’pol heute das “Digitale Hauptstadtbüro” der METRO GROUP vorgestellt. Raphael Neuner, Leiter Nationale Politik und Mitglied der de’ge’pol, präsentierte den unter http://politik.metrogroup.de erreichbaren Auftritt des Unternehmens in Berlin. Das neue Tool ist ein wichtiger Baustein im politischen Außenauftritt des Unternehmens in Deutschland. Auf der Website können Entscheidungsträger aus der Politik, von Verbänden und Nichtregierungsorganisationen die Positionen des Handelsunternehmens auf einer übersichtlich strukturierten Plattform einsehen.

Dominik Meier, der Vorsitzende der de’ge’pol, unterstreicht den best practice-Charakter, den das Konzept in der Diskussion um Lobbying einnimmt: „Das digitale Hauptstadtbüro ist ein dringend notwendiges innovatives und intelligentes Format für mehr Transparenz in der Interessenvertretung und ein spannender Impuls zur Selbstregulierung der Branche. Nachdem es scheint, dass die Diskussion um ein verpflichtendes Lobbyregister in Deutschland in eine politische Sackgasse geraten ist, ist es wichtig, der Öffentlichkeit zu demonstrieren, wie erfolgreiches und gleichzeitig offenes Lobbying funktioniert.“

„Wir wollen mehr Transparenz. Nicht um ihrer selbst willen, sondern weil sie die Legitimität, die Wahrnehmbarkeit und damit den Erfolg von Interessenvertretung der Zukunft ausmachen wird“, erläutert Raphael Neuner die Grundidee des digitalen Hauptstadtbüros. „Das Lobbying der alten Zeiten ist vorbei: Wir arbeiten heute digitaler, partizipativer und transparenter.” Die lunch debate dient dabei sowohl als Plattform für den Austausch als auch als Ideengeber, über den die de’ge’pol in Zukunft mehr solcher innovativen Konzepte vorstellen will.

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