Krisenpuffer gegen die Inflation

Diese Veranstaltung liegt in der Vergangenheit.

Weltweit steigende und schwankende Preise für Nahrungsmittel sind nicht erst seit dem Ausbruch des Ukraine-Krieges ein großes Problem. Die Preisinflation bei Lebensmitteln verringert die Realeinkommen in der Bevölkerung und erhöht damit soziale Ungleichheit. Nach Angaben der Vereinten Nationen werden mit jedem Prozentpunkt, um den die Lebensmittelpreise steigen, zehn Millionen Menschen in extreme Armut getrieben. In einer neuen Studie im Auftrag der Heinrich-Böll-Stiftung, der Rosa-Luxemburg-Stiftung und TMG Research plädiert die Ökonomin Isabella Weber für den Aufbau von öffentlichen Nahrungsmittelspeichern als ein Instrument, um Preis- und Mengenschwankungen zu dämpfen und globale Märkte zu stabilisieren. Dabei können Nahrungsmittelspeicher nicht nur Preise für Erzeuger*innen und Verbraucher*innen regulieren, sondern auch dazu beitragen, die allgemeine Inflation zu begrenzen. Zudem kann die öffentliche Beschaffung für die Speicher mit den richtigen Anreizen mittel- und langfristig zur Transformation der Ernährungssysteme beitragen.

Welche politischen und rechtlichen Hürden müssten zur Einführung von Nahrungsmittelspeichern überwunden werden? Was würde die Umsetzung von Nahrungsmittelspeichern in der Praxis für importierende und exportierende Staaten bedeuten? Wie bewerten die Bundesregierung, die Konferenz der Vereinten Nationen für Handel und Entwicklung (UNCTAD) und das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) den Vorschlag?

Diese und weitere Fragen diskutieren:

Isabella Weber, Professorin für Volkswirtschaftslehre an der Universität von Massachusetts Amherst, USA
Martin Frick, Direktor Global Office Berlin des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen (WFP)
Anastasia Nesvetailova, Leiterin der Abteilung für Makroökonomik und Entwicklungspolitik der Konferenz der Vereinten Nationen für Handel und Entwicklung (UNCTAD)
Dirk Meyer, Abteilungsleiter Multilaterale Entwicklungspolitik, Transformation, Klima im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Sílvio Porto, Direktor für Agrarpolitik und landwirtschaftliche Informationen bei der Nationalen Versorgungsgesellschaft Brasiliens CONAB
Moderation: Jan Urhahn, Programmleiter Ernährungssouveränität, Rosa-Luxemburg-Stiftung

Schlagworte:

Event-Infos

20. Juni 2024 19:00
20. Juni 2024 20:30
Schumannstr. 8, 10117 Berlin

Veranstalter

Heinrich-Böll-Stiftung
doecke@boell.de
Die Heinrich-Böll-Stiftung ist eine grüne politische Stiftung und informiert durch ihren monatlichen Newsletter "Böll News" über Themen, Veranstaltungen und Publikationen der Stiftung.