Das Mauerfilmfest#35 zeigt am 9. November, dem 35. Jahrestag des Mauerfalls, über sechs Stunden Kurzfilme zu den Themen Mauerbau, Angst & Misstrauen, Alltag mit der Mauer sowie Mauerfall & Transformation. Zeitzeugen und Experten sind zu Gast, unter anderem erwarten wir den ehemaligen Fluchthelfer Burkhart Veigel. Er hat in den Sechzigerjahren mehr als 650 Menschen zur Flucht verholfen – spektakulär war die Flucht mit einem Cadillac, in dem der Flüchtling hinter dem Armaturenbrett versteckt wurde. Zudem begrüßen wir den Fotografen Harald Hauswald, der von 1977 bis 1989 von über 40 Stasi-Spitzeln observiert wurde. Der Eintritt ist frei und jederzeit möglich, solange einer der 550 Plätze verfügbar ist.
Am 10. November beginnt um 15 Uhr der Filmblock für Kinder bis 10 Jahre. Wir zeigen Filme über Kindheiten in den zwei Deutschlands, die sich mit den Unterschieden bei Süßigkeiten, Märchenfiguren und Autos befassen. Darüber hinaus erzählen die Filme von Kaffeeschmugglern und Zöllnern mit Triefnasen sowie vom Easterhazy, der gehört hat, dass die Berliner Hasen in einer Art Paradies an irgendeiner Mauer leben sollen. Das Easterhazy macht sich also auf nach Berlin!
Danach wird es ab 17 Uhr für die Jugend spannend. Wie funktionierte das System Mauer? Warum mussten westdeutsche junge Leute über eine Autobahn namens „Transitstrecke“ anreisen, wenn sie im Kreuzberg der Achtzigerjahre feiern wollten? Auch im Ostteil der Stadt ging es hoch her. So wurde am Helmholtzplatz Mofa gefahren und Ohrlöcher gestochen, während einmal in der Woche in Willis Disko getanzt wurde. In den Ferien ging es an die Ostsee, doch irgendwie war damals alles ganz anders als heute.
Um 19 Uhr beschließt ein echtes Roadmovie Ost das Filmfest. Im Jahr 1990 geht es einmal quer durch den wilden Osten. Der Eintritt ist auch am Sonntag frei, benötigt werden jedoch Gratistickets, die auf www.mauerfilm.berlin gebucht werden können.