Deutschland steht vor großen Herausforderungen: Der Fachkräftemangel verschärft sich, die Bevölkerung altert, und viele Regionen leiden unter Abwanderung und wirtschaftlicher Stagnation. Bereits heute fehlen in zahlreichen Branchen qualifizierte Arbeitskräfte. Laut dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) sind jährlich rund 400.000 Zuwandernde nötig, um das Erwerbspersonenpotenzial stabil zu halten.
Deutschland ist ein Einwanderungsland. Deshalb ist Einwanderung nicht nur historisch für die Bundesrepublik essenziell gewesen, sondern auch für deren Zukunft. Der OECD „International Migration Outlook“ von 2024 zeigt, dass qualifizierte Einwanderung Innovation fördert, Steuereinnahmen steigert und Sozialsysteme stabilisiert. Gleichzeitig verschärft sich der politische Diskurs. Anstelle lösungsorientierter Debatten dominieren Ängste und politische Blockaden. Laut einer DeutschlandTrend-Umfrage sehen 48 % der Befragten Einwanderung als das wichtigste Problem des Landes. In der Asyl- und Flüchtlingspolitik wünschen sich große Mehrheiten eine härtere Gangart.
Wie kann es in diesem Kontext gelingen, Einwanderung als Chance und Zukunftsstrategie zu begreifen? Wie müsste ein Land aussehen, das für Menschen mit Einwanderungsgeschichte tatsächlich „the place to be“ ist? Und was braucht es politisch, gesellschaftlich und strukturell, damit Potenziale sich entfalten können?
Diese Themen diskutieren wir am 16. Oktober mit Ralf Krauter (Deutschlandfunk), Andreas Sentker (DIE ZEIT) und Expert*innen aus Wissenschaft, Gesellschaft und Politik. Mit dabei sind u.a.
- Naika Foroutan, Professorin für Integrationsforschung und Gesellschaftspolitik und Gründungsmitglied des BIM
Katarina Niewiedzial, Berliner Beauftragte für Partizipation, Integration und Migration - Gonca Türkeli-Dehnert, Staatssekretärin im Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen
Im Anschluss an die Podiumsdiskussion laden weitere Expert*innen an Thementischen zum Austausch ein – mit Erfahrungen, Ideen und konkreten Perspektiven auf ein Deutschland der Zukunft. Mit dabei sind u.a.
- Der Kiosk der Solidarität , ein urbanes Praxis-Format, das in die umkämpften gesellschaftlichen Felder Arbeit, Gesundheit und Wohnen in Berlin interveniert,
- die Bundesarbeitsgemeinschaft der Immigrantenverbände (BAGIV), der einzige bundesweite und multinationale Dachverband von Migrantenselbstorganisationen mit dem Ziel der integrationsfördernden Selbstvertretung von ImmigrantInneninteressen,
- das Regionale Integrationsnetzwerk Berlin (RIN), das Menschen mit Migrations- und Fluchtgeschichte bei der Aufnahme einer Beschäftigung entsprechend ihrer Qualifikation unterstützt.