Desinformation als Herausforderung für die Demokratien der Gegenwart

Diese Veranstaltung liegt in der Vergangenheit.

Desinformation stellt eine grundlegende Bedrohung für unsere Demokratie dar. Parallel zu den Auseinandersetzungen mit analogen Waffen findet beispielsweise im Ukrainekrieg ein Informationskrieg statt, mit dem Ziel, die öffentliche Meinung im In- und Ausland zugunsten von Russland zu beeinflussen. Informationsmanipulationen fanden ebenso statt, um Wahlen und Abstimmungen zu beeinflussen, beispielsweise das Brexit-Votum oder das Ergebnis der amerikanischen Kongresswahlen. Und schließlich finden gezielte Desinformationskampagnen auch inmitten unseres eigenen demokratischen Systems statt, um dieses zu diskreditieren und grundlegende Werte in Frage zu stellen.
Je unübersichtlicher und komplexer die Probleme werden, mit denen sich die Gesellschaft auseinander setzen muss, umso stärker sind wir auf verlässliche Informationen angewiesen. Zugleich bekommen diejenigen, die vermeintlich einfache Lösungen für komplexe Fragen zu haben scheinen, immer mehr Zulauf. Alles dies sind gute Gründe, um sich einmal im Rahmen eines Fachtages über das Wesen und die Wirkung von Desinformation auszutauschen.

Im Rahmen einer einführenden Keynote unter dem Titel „Von der Zeitungsente zur Computational Propaganda“ beschäftigen wir uns zunächst mit der Frage, was Desinformation eigentlich ist und worin die Bedrohung für die Demokratie besteht. Anhand eines konkreten Beispiels wird dann aufgezeigt, wie Desinformation als Geschäftsmodell funktioniert indem von einer organisierte Lügenindustrie Wahlergebnisse beeinflusst werden. Dazu sehen wir uns das Projekt #StoryKillers des Spiegel und anderer Nachrichtenmagazine genauer an. Im zweiten Teil der Tagung beschäftigen wir uns mit der Frage, wie Desinformation wirksam bekämpft werden kann. Der Ansatz den die Forschenden von CeMAS uns dabei vorstellen, geht über gängige Methoden wie Faktchecking hinaus und versteht Informationsmanipulation als komplexe Herausforderung, der man nur mit einem ganzheitlichen Ansatz zu Leibe rücken kann. Von der Theorie folgt dann wiederum ein Blick in die Praxis und zwar in die Arbeit der Abteilung „Strategische Kommunikation“ des Europäischen auswärtigen Dienstes, welcher auf EU-Ebene eine Taskforce gegen Desinformation betreibt. In diesem Zusammenhang wird auch die Problematik der KI-generierten Desinformation zur Sprache kommen.
Schließen wollen wir mit einer Podiumsdiskussion unter Beteiligung aller SpeakerInnen des Tages zum Thema „Medienkomptenz als wichtiger Faktor für demokratische Resilienz – was kann die politische Medienbildung gegen Desinformation leisten?

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Event-Infos

14. November 2023 9:30
14. November 2023 16:30
Schützenhofstraße 36, 01129 Dresden

Veranstalter

Sächsische Landeszentrale für politische Bildung
annette.rehfeld-staudt@slpb.sachsen.de
Die Sächsische Landeszentrale für politische Bildung wurde im Jahr 1991 als nicht rechtsfähige Anstalt des öffentlichen Rechts vom Freistaat Sachsen errichtet. Rechtliche Grundlage für die Tätigkeit ist ein gesetzlicher Bildungsauftrag, in dem ihr die Förderung von Maßnahmen der politischen Bildung auf überparteilicher Grundlage übertragen wurde.